Dienstag, den 28. Juni 2011 um 14:37 Uhr

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Ein neuer Beginn – die Nachkriegsjahre bis 1950

Unmittelbar nach Kriegsende wurde der Fußballbetrieb wieder aufgenommen und am 21. Mai 1945 fand bereits das erste Spiel statt. Der Gegner war Moosbrunn und die Partie wurde 3:2 gewonnen. Im Herbst dieses Jahres wurde auch mit der Meisterschaft begonnen. Marienthal spielte in der Wiener 3. Klasse A. Die erste Partie am 16. September 1945 am Ajax-Platz in Wien gegen Laaerberg wurde klar mit 8:2 gewonnen. Die Marienthaler beendeten die Meisterschaft als Erster mit nur einer Niederlage und einem Unentschieden.

Neben der Meisterschaft wurden auch noch viele Freundschaftsspiele ausgetragen. Eine Reservemannschaft sowie eine Jugend- und eine Schülermannschaft waren ebenfalls im Einsatz. Mit allen Mannschaften wurden vom 21. Mai bis 30. Dezember 1945 insgesamt 59 Spiele ausgetragen. Davon 39 Siege, 4 Unentschieden und 16 Niederlagen – Tordifferenz: 221:120. Anfang 1946 stellte der Verein im Verband das Ersuchen, wieder in Niederösterreich eingeteilt zu werden. Dem wurde stattgegeben und Marienthal wurde der 1. Klasse Süd A zugeordnet.

Das erste Spiel wurde auswärts gegen Guntramsdorf nach einer 2:0 Pausenführung 4:3 gewonnen. Im zweiten Meisterschaftsspiel war Himberg zu Gast und wurde 2:1 besiegt. Im nächsten Spiel siegte die Mannschaft in Maria Lanzendorf 3:0 und die erste Niederlage setzte es in Mödling. Nach einem 1:1 zur Pause gewannen die Mödlinger noch mit 4:3. Das nächste Spiel gegen Gumpoldskirchen wurde 2:1 gewonnen. In den Retourspielen konnte Marienthal drei Siege und ein Unentschieden verbuchen. Höchster Sieg: 10:0 gegen Lanzendorf!

Bis zum Beginn der Meisterschaft im September 1946 trugen die Marienthaler Kicker eine Vielzahl von Freundschaftsspielen aus. Die beachtlichen Resultate – 2:2 gegen Simmering und Siege gegen Wacker Wiener Neustadt (3:0) und dem Badener AC (7:0) gaben für die Meisterschaft 1946/47 Hoffnung. Der Auftakt am 8. September mit einem 7:1Sieg gegen Oberwaltersdorf war ja recht vielversprechend und am Ende des Herbstdurchganges war man mit insgesamt neun Siegen, einem Unentschieden und vier Niederlagen ganz zufrieden. Die Frühjahrsmeisterschaft verlief mit acht Siegen, einem Unentschieden und fünf Niederlagen etwas schlechter; letztendlich wurde die Mannschaft mit 36 Punkten Vierter.

Durch eine Neuorganisation in Niederösterreich wurde Marienthal der zweithöchsten Spielklasse zugeteilt und konnte im ersten Meisterschaftsspiel gegen Hainburg einen 2:1 Erfolg verbuchen. Dazu ein Zeitungsausschnitt: „Das Spiel, das mit einem Knalleffekt begann, sah vorerst ganz danach aus, als ob die Gäste einen haushohen Sieg landen würden, denn bereits in der ersten Minute, ohne dass auch nur ein Gegner den Ball berührt hätte, schoss Kopecky den Führungstreffer. Nach Seitenwechsel war das Spiel ziemlich ausgeglichen und nach einem Missgeschick des sonst sehr guten Hainburger Tormannes, konnte Bleyer den Siegestreffer erzielen. Die besten Spieler bei Marienthal waren Kovac und Dedek.“

Im weiteren Verlauf der Herbstmeisterschaft wechselten Unentschieden, Sieg und Niederlage ab: Hertha Leopoldsdorf 1:1, Himberg 3:3, Sollenau 3:2 , Siebenhirten 1:3, Wacker Wr. Neustadt 3:1, Wimpassing 0:3, ASK Bruck/L. 2:2, Fischamend 2:4, Guntramsdorf 1:3, Felixdorf 2:1.

Neben der Meisterschaft war die Mannschaft auch im Cup tätig. Im ersten Spiel blieben Sie in St. Pölten gegen Sturm 19 mit 6:1 erfolgreich. Gegen Bruck gab es dann einen knappen 2:1 Heimsieg. Ein torreiches Treffen war das nächste Spiel in Hollabrunn, das mit einem 5:4 Sieg für den ASK endete. Die nächste Partie gegen Süßenbrunn wurde klar 5:1.

Die 5:1 Niederlage gegen Ternitz bedeutet dann den Abschied vom Cup. Dazu Auszüge aus einem Presseartikel; unter dem Titel „Das Ergebnis trügt“ ist zu lesen: „Dieses Cupspiel konnte Ternitz erst im Nachspiel für sich entscheiden. Bis zum Ablauf der normalen Spielzeit lieferten sich beide Mannschaften einen unerhört spannenden und fairen Kampf, der beide Tore gleich viel in Gefahr sah. ...während auf Seiten der Marienthaler Fischer, Dressler, Kovacs, Pflüger und Prohaska mit sehr guten Leistungen aufwarteten. Den Ehrentreffer erzielte Steffel“.

Das Jubiläumsjahr (40 jährig von 1908 bis 1948) begann schon am 4. Jänner 1948 mit einem Freundschaftsspiel gegen Ebergassing. Am 18. Jänner fand das Wiederholungsspiel gegen Felixdorf statt. Es wurde wie schon im Herbst ein Sieg.

Der Frühjahrsdurchgang begann am 7. März gleich mit einem 8:1 Kantersieg gegen Hainburg. Die weiteren Spiele: Hertha Leopoldsdorf 2:1, Himberg 0:0, Leobersdorf 1:3, Mannersdorf 8:0, Siebenhirten 1:8, Wacker Wr. Neustadt 3:3, Wimpassing 4:3, Bruck/L. 5:0, Felixdorf 1:5, Fischamend 2:3, Guntramsdorf 0:0, Sollenau 5:2. In der Abschlusstabelle der 2. Liga Süd belegt die Mannschaft den 7. Platz.

In den Nachkriegsjahren leistete der ASK Marienthal nicht nur auf sportlichem Gebiet einiges, sondern er war auch ein nicht wegzudenkender Faktor bei der Organisation von Veranstaltungen. Älteren Jahrgängen sind noch die Ballveranstaltungen und diverse Feste in bester Erinnerung. So veranstaltete der Verein im Mai 1950 eine Tombola, bei der als erster Preis eine 125 ccm3 Sportmaschine zu gewinnen war. Weiters konnte man noch eine Kücheneinrichtung, Fahrräder, Radios, Uhren, Stoffe, ein lebendes Schwein, eine Gans und weitere nützliche Gegenstände gewinnen. Gesamtwert der Preise ÖS 17.800,-; für die damalige Zeit eine namhafte Summe!

„Hut ab vor Marienthal“ – ein Zeitungsbericht aus jenen Tagen

Nach einem Freundschaftsspiel gegen Krems berichtete die „Kremser Zeitung“ folgendes:

„Es ist kein Geheimnis, dass der Schwerpunkt des Niederösterreichischen Fußballes im Süden liegt und einige Vereine der 1. Liga Süd spielstärker sind als Landesligavereine, die vom Westen oder Norden stammen. So würden sich auch die Marienthaler in dieser Spielklasse durchaus behaupten, aber es kann immer nur ein Verein aus der Südgruppe aufsteigen. Schließlich ist es auch symptomatisch, dass Siebenhirten – vor kurzem noch in der II. Liga Süd – der Meisterwürde der Landesliga zustrebt.

Der Tormann Graschopf wirkte nicht nur elegant, er ist auch voll auf dem Posten und könnte auch in einem Staatsligaklub gute Figur machen. Der wuchtige Verteidiger Misar, der unermüdliche Mittelläufer Hein und der mit allen Salben geschmierte Halbrechte Humann überragten auch ihre Kameraden.

Bereits in der ersten Minute steht es 1:0. Kranister verschuldet knapp vor der Strafraumgrenze einen Freistoß, der Schuss geht durch die Mauer, wird von Forster abgewehrt, aber Botek drückt ein ... Dann sind wieder die Gäste in Front und gehen in der 40. Minute verdient in Führung. Ein Eckball, von Hansal getreten, Forster kann das Leder nur streifen und Hein schießt ein.“

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